Dicke und lange Headline, aber das ist für jeden Spieler und generellen PC-nutzer extrem wichtig. Diese News ist zum Zeitpunkt des Schreibens noch sehr frisch und wird sich noch weiterentwickeln, es gibt also noch kein absehbares Ende hier.

Was ist passiert?
Intel Chips der mind. 10 letzten Jahre (Core Lineup, Xeon, Pentium) haben einen Chip-level Bug, der nicht einfach mit einem simplen "Patch" oder "Hotfix" behoben werden kann. Dieser Fehler erlaubt es jedem Programm illegal Zugang zum Speicher des Kernels zu erhalten (der Kernel ist der zentralste Bestandteil des Betriebssystems).

Etwas mehr Details zum Problem
Deine CPU führt unterschiedliche Kernels aus (Hardware Level Code), die von fast allen Programmen deines PCs genutzt werden. Diese Kernels - so nahm man an - waren bisher sicher. Die Chip-Hersteller sorgen normalerweise dafür. Durch den Fehler haben Programme nun aber auch so Zugriff darauf. Das können normale Programme zum Installieren sein - aber auch Webseiten, die euch im Browser so etwas unterjubeln.

Der Fix der nun kommt sorgt dafür, dass die Software eine sogenannte Kernel Page Isolation Table einfügt. Diese PIT sorgt dafür, dass eure Programme weiterhin ihre benötigten Daten vom Kernel bekommen, ohne direkt Zugriff darauf zu haben.

Was kann schlimmstenfalls passieren?
Ein Programm oder eine zwielichtige Website könnte unerkannt ein unerkennbares, unentfernbares Kernel Rootkit auf dem PC installieren, womit sämtliche Daten auf eurem PC unsicher sind.

Sollte ich also Patchen (wenn einer zur Verfügung steht)
JA! Keine Frage! Absolut unzweifelhaft JA!

Der Fix
Es wird erwartet, dass in den nächsten Tagen dazu Patches kommen, welche diese PIT (Page Isolation Table) für alle Betriebssysteme nachrüstet, damit diese (eigentliche) Hardware-Funktion der CPU nun von der Software (Betriebssystem) erledigt wird. Achtet daher auf die Update-Funktion eures Betriebssystems.

Das Problem mit dem Fix
Die Lösung ist ein Software-Fix. Heißt, die Ausführung der PIT kostet Leistung. Je nach Anwendung zwischen 5-30%. Bei Spielen wird wenig auf den Kernel zurückgegriffen,die Einschränkungen sind daher deutlich kleiner als zB beim Dateikopieren oder beim Virtualisieren.

Ich hab AMD - was kümmert mich das?
AMD CPUs sind davon nicht betroffen. Trotzdem werden alle Betriebssysteme die PIT zwangsweise einfügen, weshalb auch die nicht betroffenen AMD CPUs den Leistungsnachlass spüren werden.

Was ist mit Handys?
Es gibt die ersten Gerüchte, das auch ARM Prozessoren davon betroffen sind. Wie wichtig das für Handys wird, wird sich zeigen.

Auswirkungen auf mein Leben?
Abgesehen von dem Leistungsverlust ist da wenig zu spüren. Die großen Leidtragenden sind auch nicht Endkunden, die für 200-400 Euro ihre CPU alle 4-5 Jahre kaufen, sondern Datenzentren, die tausende CPUs für Tausende Euro/Dollar haben und dank der weitreichenden Virtualisierung quasi in jedem Anwendungsfall 20-30-40% Leistung verlieren. Nutzer von Cloud-Diensten wie Amazon, Apple, Google ect. können eventuell auch Auswirkungen spüren.

Quellen:
Nicht die erste News dazu, einer eine gute Zusammenfassung: https://hothardware.com/news/intel-cpu-b...x-windows-macos
Linux Benchmarks die den Trend/Probleme zeigen: https://www.phoronix.com/scan.php?page=a...15-x86pti&num=2
Deutsche Quelle bei Heise: https://m.heise.de/security/meldung/Mass...es-3931562.html
Spiele Benchmarks unter Windows zeigen zwischen 1-5% Leistungsverlust, Quellen reiche ich später nach

Ein paar Updates:

Inzwischen wissen viele von dem Bug, ein Großteil ist ziemlich sauer (wie zB Linux Erfinder Linus Torvalds). neue Ereignisse:

- AMD CPUs werden von dem Software Fix unter Linux ausgeschlossen, da diese den Bug nicht haben. Das ist gut. Das sorgt dank der großen Verbreitung von Linux unter Servern dafür, das Microsoft mit seiner Azure-Plattform auch dazu gezwungen ist und den Fix - hoffentlich - auch so auf Desktop PCs bringt.
- ARM CPUs mit 64 Bit sind auch davon betroffen. Das ist gravierend. Die werden weitgehend überall eingesetzt.
- Google hat Intel vor mehr als 6 Monaten von dem Fehler berichtet
- Der Intel CEO hat nach der Info beschlossen, alle Aktien von Intel abzustoßen, nur kurz vor dem bekanntwerden der Fehler

- Android, Linux und MacOS sollten schon Patches verfügbar haben!

Kam auch heute im Radio

Man darf das Problem nicht unterschätzen, sollte aber die Auswirkungen des Patches auch nicht überdramatisieren.

Das Problem ist: Man kann unter Umständen mit einem Programm auf zufällige (beziehungsweise nicht konkret vorhersagbare) Daten im Cache der CPU zugreifen. Das kann auch durch eine manipulierte Webseite, Werbebanner, SMS, Whatsapp etc passieren.
Der Nutzer bekommt davon nichts mit und kann es nicht verhindern.

Die Lösung ist ein Patch, das der CPU erhebliche Geschwindigkeitsvorteile nimmt.

Das macht auf einem PC, wo die Grafikkarte gut ist und die CPU bei 10% Auslastung rumgammelt gar nichts aus.
Hat man eine schlechtere Grafikkarte, wo die CPU zusätzlich belastet wird und ohnehin schon hoch ist, wird man die Einbußen merken.
Auf einem Handy wo es auf jedes Mhz und jedes bischen Effizienz ankommt hingegen werden Akkulaufzeit, Wärme und Leistung vermutlich deutlicher sichtbar.


Auch wenn AMD Nutzer theoretisch nicht betroffen sind (wobei ist las, dass sie nur gegen 2 der 3 möglichen Angriffszenarien "immun" sind), wird Microsoft keinen Unterschied machen, ob im System eine AMD oder Intel CPU steckt. Hier kann man dann hoffen, ob es einen CPU Treiber von AMD gibt, der dann das Patch wieder deaktiviert.

Die gute Nachricht ist: Das Resultat eines Angriffs ist derzeit in der Regel nicht verwertbar und die Patches werden bereits ausgeliefert.

Tatsächlich interessieren würden mich vorher nachher Benchmarks, falls das noch jemand gebacken bekommt. Ich habe schon gepatched.

Browser updates erschweren den Angriff.
Chrome, Edge und Firefox haben Updates rausgebracht, die den Angriff etwas erschweren.

Die Sicherheitspatches von Microsoft reichen nicht aus, es muss noch ein Treiber(Microcode)update für den Prozessor hinzukommen. Den gibts bei Intel aber erst nur für Linux Systeme.

Da zwingt sich mir doch mal wieder ein "verschwörerischer" Gedanke auf! So viel schlaue Köpfe und keiner will's gemerkt haben.

Ich bin von den Chaos-Computer Leuten etwas enttäuscht, das sie das nicht wesentlich früher publiziert haben.

Okay, update einfach deine Betriebssysteme. Windows, Linux, Mac, Android. Das Problem sind inzwischen nicht nur der eine Fehler, sondern ein weiterer der mehr CPUs (unter anderem dein Handy) betrifft. Update diese und du bist einigermaßen geschützt. Es kann zu geringen Leistungsverlusten kommen (ca. 5% bei deiner Nutzung).

Intel hat einen Kernel Patch für Linux veröffentlicht, bei Microsoft Systemen würde analog dazu das Bios, bzw das UEFI gepatched werden.
Microcode updates wären quasi Firmware updates für die Prozessoren, das Problem lässt sich damit aber nicht lösen.
Kernelpatch und Biospatch sind nicht das gleiche, der Kernel hat eine Abstraktionsschicht die dem UEFI sehr nahe kommt.(Hier bewege ich mich auf sehr dünnem Wissensstand)
In jedem Fall sind die Befehlssatz Erweiterungen für MMX, SSE etc als Module in den Linux Kernel einkompiliert und hier liegt ja das Problem.

Das Linux Systeme bevorzugt wurde liegt daran, dass relevante Serverarchitektur bei der Entwicklung des Patches priorisiert wurden. (Die Gründe sind vermutlich nachvollziehbar: warum einen Client angreifen, wenn man den Server haben kann...)

Zitat von Cara Carcass im Beitrag #13

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Wenn man in linux kerneseitig fehler beheben kann, kann man da sin Windows auch. Das ist auch nicht mehr oder weniger genau so modular wie linux.
Deine Unterscheidung zwischen bios updates bei windows kernel beim linux macht keinen sinn.

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hmm dann könnte man mit einem Linux auf einem USB Stick eigentlich den Prozessor patchen ? (und wenn man dann wieder windows bootet geht der Rechner nicht mehr an? oder ist er dann "sicher"
Hat das wer ausprobiert ?
Ich vermute der Windows Treiber muss die Microcode Änderung auch verkraften.